Geschichte

Das im Jahr 1445 erbaute Haus ist ein Blickfang und reiht sich wunderbar in das schöne Bild des Herrenackers ein.
Weiterführende Informationen zur Geschichte des Hauses ‚Zum Frieden‘ erhalten Sie hier.

  1. 1445
  2. 1477
  3. 1566
  4. 1579
  5. 1781
  6. 1789
  7. 1862
  8. 1921
  9. 2007
Wie ein Küchlein unter die Flügel der Gluggere, duckt sich der Frieden unter die Nachbardächer. Er ist das niederste Haus auf dem Herrenacker, doch sicherlich eines der gemütlichsten.
Der führnehme Hans Kündig, der Ratsherr, wohnte darin im Jahre 1445, danach
wohnte der Bildhauer Franz Ahorn in dem Hause (1477). Auf den Herrgottsschnitzer gehörte der Frieden dem wackeren Magister Johannes Gaissenbock und das Haus wurde nach seinem Besitzer zum «Gaissenbock» genannt (1566).

Da spannte der Friedenknecht in seiner Zottelkappe die Gäule aus und führte sie durch den holperig gepflasterten Hausgang «in Stallhindere, während die Herren vorn im Stübli eine Chuttle assen oder e Geschnetzeltes.

Im Jahr 1579 kaufte der edle feste Bürgermeister Dietegen von Wildenberg genannt Ringk den «Gaissenbock». Witwe Margaretha Dever im Hof geb. Ziegler wohnte 1661 darin. Infolge Streitereien mit den Nachbarn nannte man das Haus im Volk das Haus zum «Streit».
Als man 1781 das erste Grundbuch der Stadt Schaffhausen anlegte, gehörte der «Streit» dem Junker Kriegsrat Conrad Ziegler. Er verkaufte das Haus 1788 an den Metzger Johannes Moser. Erst dieser machte den «Streit» zum «Frieden».

Von 1789 an bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde nun im Frieden gemetzgert. Der Laden war im unteren Stübli auf der einen Hälfte. In der anderen, durch eine Wand getrennt, schenkte man Wein aus. Der Frieden ging durch Erbschaft vom Metzger Moser an seinem Tochtermann, den Ratsherrn Johann Rudolf Schelling über. Auf ihn folgte sein Sohn, der Stadtrichter und Metzger Johannes Schelling, welcher im Jahr 1862 das Haus um 23’000 Franken an den Uhrenschalenmacher Jakob Weber von Riedtwil verkaufte. Dieser liess die Metzgerei eingehen und richtete sich aufs Wirten ein. Sechzig Jahre lang ist der Frieden in dieser Familie geblieben und «allen war wohl, die hier ankehrten».

Textauszug aus «Geschichte des Hauses zum Frieden» von H. Werner, Staatsarchivar Juni 1921.